-581-   Elefant              „Gleich verteilen?“

-582-   Elefant              „Problemlösung“

-583-   Elefant              „Was sein?“

-584-   Elefant              „Nichts Genaues“

-585-   Elefant              „Nicht aufgeben“

-586-   Elefant              „Überschätzt“

-587-   Elefant              „Wann anders?“

-588-   Elefant              „Der Disput“

-589-   Elefant              „Alt oder lieber Jung“

-590-   Elefant              „lol“

-591-   Elefant              „No come back“

-592-   Elefant              „Wenig Platz“

-593-   Elefant              „Tante Klara“

-594-   Elefant              „Anfang, wie?“

-595-   Elefant              „Ordnung, ja/nein“

-596-   Elefant              „Zeit, wie? was?“

-597-   Elefant              „Ich wollte“

-598-   Elefant              „Hippo`s Idee“

-599-   Elefant              „Fehleinschätzung“

-600-   Elefant              „Der Sturz“


-581- „Gleich verteilen?“

 

Der Elefant sagt, es ist schlimm, mag mich keiner?

Sie sind alle weg, bin ich im Eimer?

Ich wollte immer doch auf alles hoffen,

war ich im Geiste denn ganz besoffen.

 

Jetzt, wo die See wird stets noch rauer,

werde ich aus der Gegenwart doch schlauer.

Ich sitze völlig, aber wirklich, in der Patsche,

bekomme ich jetzt zu Recht die Klatsche.

 

Beim Absturz als Person und Elefant,

habe ich mich im Ziel, total verrannt.

Ich strebte mit Ideen hoch hinaus,

und plötzlich, unvorhersehbar, ist es aus.

 

Es war mein Wurf, für die mit Problemen,

all den Armen, wollte ich mich annehmen.

Ich war der, der alle anderen so lehrt,

meine Idee, mein Angebot, war es verkehrt?

 

Mein Plan war, alles sollte verteilt werden,

gerecht und gleichmäßig, nichts vererben.

Gleiches Geld und völlig gleiches Auskommen,

der wer hat, dem wird es wieder genommen.

 

Das ging nur kurze Zeit, so ohne Unterschied,

da sagte man: Jeder ist doch seines Glückes Schmied.

Der Fleißige und der Faule, leider war das schlecht,

die kommen gar nicht gut, miteinander zurecht.

 

So kam es zu sehr großen Lücken,

es zerfiel sofort in tausende von Stücken.

Die heile Welt, wo alle gleich, glücklich und froh,

die gibt es einfach nicht, nur ich dachte so.


-582- „Problemlösung“

 

Der Elefant sagt Karl, es wird hier nicht rumgeheult,

weil du sagst, die Probleme haben sich verknäult.

Bisher so weiß ich, und habe so gedacht,

das ist nicht schlimm, das Knäuel wird einfach aufgemacht.

 

Du hast gut reden, alles hängt doch ineinander,

alles ist verschlungen, alles wie ein Mäander.

Wo soll ich anfangen, in dem ganzen Gewusel,

den Weg zu finden, heißt doch, welch ein Dusel.

 

Karl, das hat mit Intelligenz doch nichts zu tun,

das Glück muss auf deinen Schultern ruhn.

Ich hatte einmal einen ähnlichen Fall,

der löste sich so unverhofft, fast wie ein Knall.

 

Ich zog so mehrfach an verschiedenen Strippen,

da fing das ganze Knäul an zu kippen.

Ein Faden war es, der war dann wohl richtig,

alles rippelte sich auf, das Knäul wurde durchsichtig.

 

Es gab also dabei nur einen klaren Pfad,

es wickelte sich, dann wie von selber ab.

Karl, gib nicht auf, bitte nicht so schnell,

schafft dir doch an, ich meine, ein dickes Fell.

 

Probleme werden gelöst, doch nicht mit gucken,

du hast zwei Hände, darin heißt es zu spucken.

Verknäult ist alles nur für die, die mit Angst,

die wenigen, die anderen, die sagen nur, ich kann`s.

 

Also, was ist nun für dich und mich gedacht,

der Anfang ist für dich, so nun gemacht.

Mach weiter, sei kein Loser und hau ran,

wie einst jung Sigfried, wie der Drachenmann.


-583- „Was sein?“

 

Der Elefant sagt, Karl, was ist das ein Gezitter?

Ich meine, für den Hasen ist das bitter.

Der kann den Mund gar nicht gestalten,

der kann die Lippen gar nicht ruhig halten.

 

Deshalb mag ich diese Tierart gar nicht,

es ist doch vieles, was für Hunde spricht.

Deren Nase ist feucht, klar und nicht platt,

der Hund ist schlau, weil er eine Nase hat.

 

Die Unterschiede sind groß und nicht kläglich,

so sind die Tiere auch speziell beweglich.

Der Hase ist gut im Rennen und im Flüchten,

den Hund interessieren ganz andere Geschichten.

 

Der Hund hat eine Nase, die ihn führt,

der Hase schaut herum, ist meist düpiert.

Karl, du siehst daran, wie man so ist geboren,

läufst du der Nase nach, oder hast große Ohren.

 

Das kann ich wohl jetzt beenden, ist doch klar,

jeder ist gepolt auf Angst und Gefahr.

Man neigt zum Kampf und zur Aggression,

kann man das nicht, läuft man davon.

 

Ich weiß nicht Karl, wer ist denn wirklich besser,

der Pflanzen frisst,  oder so ein Fleischfresser.

Ich merke Karl, das ist doch alles obsolet,

ein Schlussstrich ziehen, das nun nicht geht.

 

Wir müssen zugeben, alles müssen wir doch ehren,

ist man gefährdet, muss man sich viel vermehren.

Ist man selbstständig, vielleicht auch noch Stolz,

ich glaube Karl, ich tendiere hin zum Wolf.


-584- „Nichts Genaues“

 

Der Elefant sagt, mir war es immer doch klar,

immer wusste ich, wie es ist und wie es war.

Alles war für mich auch so verständlich,

dann kam mein Lehrer mit dem Wort unendlich.

 

Das Wort von unendlich, damit fing es an,

es brachte mich auf eine andere Bahn.

Ich will beim Denken, wirklich nicht kneifen,

doch so vieles ist auch nicht zu begreifen.

 

Es sind die Worte, mit einem diffusen Zeitbezug,

bald, schnell, es kommt, das macht nicht klug.

All die Worte machen deine Entscheidung weich,

nicht Uhr, nicht Datum, die Sterne oder was denn gleich?

 

Alles wollen, alles viel, ein bisschen, mehr die Waage,

bringt das Zeitlose“ wird bald“ zu Tage.

Erst hoffte ich in Erwartung, ich mich freute,

dann sagte man mir, du meinst doch nicht „ heute“.

 

So plätscherte die Zukunft unverbindlich hin,

das konkrete, festgeplante, war ohne Sinn.

Ich konnte nur auf die Zeitangaben denken,

wie Sonnenaufgang und Untergang sie lenken.

 

Alles was daher so, alles wie ungefähr,

spüre ich an mir selbst, das macht es mir schwer.

So nehme ich hin, das Ungeliebte, Ungenaue,

weil ich nicht weiß, auf was ich am Ende baue.


-585- „Nicht aufgeben“

 

Der Elefant sagt, mit Überlegungen komme ich nicht weit,

ich merke, sie werden kassiert, meist von der Zeit.

Habe ich etwas klar definiert und bestimmt,

kommt der Zeitverlauf der alles wieder nimmt.

 

Die Probleme sind bei mir stets die alten,

es fällt mir schwer, die Zukunft zu gestalten.

Oft denke ich und fange an zu grübeln,

da kommt der Crash mit allen Übeln.

 

Ich hatte mir letztlich ganz fest vorgenommen,

ich wollte mit einer Erfindung groß raus kommen.

Da merkte ich und das tat furchtbar weh,

die Erfindung wurde ganz schnell passee.

 

Ich erkannte, es gibt auch andere, die schlau,

es grenzte bei mir fast an, wie Gedankenklau.

Für mich war das, was ich erfand wohl klar,

doch man stellte fest, dass es nicht neu war.

 

Man nennt so etwas, es war eine Schlappe,

das ging ganz klar auf meine Kappe.

Die Verunsicherung war danach wirklich nachhaltig,

die Enttäuschung für mich persönlich, war gewaltig.

 

Doch wie es ist, oder wie es auch sei,

ich bleibe mir treu und auch dabei.

Es kann bei mir nur besser kommen,

ein neuer Anlauf, klar, der wird genommen.


-586- „Überschätzt“

 

Der Elefant sagt, das mit dem Schwebebalken,

ich glaube, der ist doch nichts für die Alten.

Doch sie wollen immer auf ihn drauf,

meist nimmt es dann, keinen guten Verlauf.

 

Es ist nicht zu leugnen, also wahr,

das Gleichgewicht, wie früher, ist nicht da.

Das Ergebnis ist dann der freie Fall,

im Turnsaal hört man dann den Knall.

 

Es gibt Zeiten, in denen man bald alles kann,

das gilt für alle, ob Frau ob Mann.

Doch wie es auch sei, wird es dann nicht genutzt,

dann sind einen die Flügel schnell gestutzt.

 

Wann ist weitermachen, oder aufhören, geboten,

das gilt stets dauerhaft doch auszuloten.

Der Schwebebalken bleibt doch immer da,

er wird, wenn er verkannt, zur Gefahr.

 

Schon springt ein Jungspund locker drauf,

diesmal nimmt es keinen guten Verlauf.

Er knallt hin, fast wie voll besoffen,

steht auf und hat sich nichts gebrochen.

 

Der Alte will es gleichfalls machen,

man denkt, es ist hier, wie bei den Affen.

Der knallt hin und wollte das alles ertragen,

das Ergebnis heißt, holt den Krankenwagen.

 

Seitdem ist die ganze Übung für Alte verboten,

man sagte, was sind das für Idioten.

Wir haben doch nicht der Jugend Pfund,

sie werden dann nicht mehr gesund.


-587- „Wann anders?“

 

Der Elefant sagt, ich würde alles wenden,

ich würde alles auch beenden.

Ich würde jede und auch alles floppen,

es fiele mir nicht schwer, in die Tonne kloppen.

 

Ich hätte Spaß, im Zorn zu brechen,

das was mir nicht gefällt, zu erstechen.

Das Ganze was für mich nicht von Nöten,

das alles einfach einmal zu töten.

 

Mein Tun wäre verletzlich, visionär,

ein anderer, besserer Maßstab, muss her.

Ich sage nicht noch, meine Güte,

vernichtet würden ja nur, die alten Hüte.

 

Der Tand, der aufgehäuft all die Jahre,

ein Schrott, wie die überflüssige Ware.

Verstaubt, nicht aufgeräumt, wie vergessen,

von Kümmerlingen, die es jetzt besessen.

 

All die vermiefte Luft, so völlig abgestanden,

kein frischer Zug war noch vorhanden.

Da würde jeder alt und würde vergreisen,

kein Zug, zu neuen Zielen reisen.

 

Du siehst, die Schnauze habe ich so voll,

ich selber weiß auch nicht, was alles soll.

Ich denke, dieses Wort war klar und richtig,

nun ist die Morgenröte für mich wichtig.


-588- „Der Disput“

 

Der Elefant sagt, der Hippo tut, als wenn er alles wüsste,

jetzt behauptet er, die Erde wäre eine Kiste.

Er sagt, vielleicht mehr lang, mehr schmal,

die letzte Form, die ist ihm sehr egal.

 

Die Erde sagt er, hat keinen richtigen Zweck,

an allen Ecken, liegt herum nur Dreck.

Ihm gefallen die sogenannten Längengrade,

das richtige Denken, ist ihm eine Gnade.

 

Wir sagten Hippo, wie kommt du auf dieses Gleis,

wir akzeptieren, wenn du sagst ein Kreis.

Die Wissenschaft hat doch Genaues gefunden,

es geht dabei um eine Kugel, deren Runden.

 

Auch Kopernikus konnte beweisen,

gibt man sich auf Erdenreisen,

so kommt man, beim Reisen dann,

am Ausgangspunkt der Reise an.

 

Hippo sagt, das ist ihm nicht plausibel,

er nimmt uns diese Art sehr übel.

Wir sind zu dogmatisch festgefahren,

das beobachtet er bei uns seit Jahren.

 

Wir müssten einfach anders denken,

es gilt den Geist mal umzulenken.

Da hatten wir von Hippo die Nase voll,

und dachten, mit ihm ist das nicht toll.

 

Hippo sagt darauf, gekränkt und patzig,

„die Kiste bleibt“ und damit hat sich`s.

Ihr gehört eben nicht zu den Reifen,

das alles werdet ihr wohl nie begreifen.


-589- „Alt oder lieber Jung“

 

Der Elefant sagt, leider lieben alle nur die kleinen Elefanten,

besonders waren angetan, die alten Tanten.

Die großen waren ihnen zu stark und muskulös,

die machten in ihrer Psyche sie ganz nervös.

 

Das alles ist leider nicht als Einzelfall zu nennen,

wohin wohl im Zoo die meisten rennen.

Das Kleine, was gerade die Welt hat erblickt,

dahin wird von allen, mit Zuneigung genickt.

 

Wie immer stehen ratlos dar, die Alten,

sie sehen an sich runter,  ach die vielen Falten.

Doch das Leben spricht die eigene Sprache,

das Leben ist nicht die unberührte Brache.

 

Die Jungen gehen täglich immer weiter,

es ist die bekannte Wachstums-Leiter.

Schon wieder sind die neuen Jungen da,

da fragt sich der Ältere, wie es denn vorher war.

 

Ach der Kleine von so einst, war ein Esser,

auf einmal wusste er nun doch alles besser.

Das kuschelige und süße, war jetzt weg,

ihn kümmerten die Anderen, nun einen Dreck.

 

Man muss zugeben, bei Menschen und Primaten,

kann es jeder kaum schnellstens erwarten.

Sich diesem Drang, ich bin doch nicht der Kleine,

zu entziehen, stattdessen, ich sage was ich meine.

 

Die Alten brummen, fast etwas verdrossen,

warum so schnell hinauf, auf Alterssprossen.

Den Jungen geht das alles nicht schnell genug,

sie denken, es wäre für sie der letzte Zug.


-590- „lol“

 

Der Elefant sagt, ich sage einfach jetzt nur lol,

der Karl sagt, was das jetzt denn soll.

Hast du denn, jetzt den vollen Sprung,

machst du denn jetzt, so auf voll jung.

 

Klar, ich habe voll und ganz kapiert,

ich habe mich gar nicht geniert,

ich gehe mit der Zeit, das ist klug,

ich bekomme von dem Heute nicht genug.

 

Weißt du Karl, was lol denn wirklich heißt,

das sagst du nicht, wenn du vergreist.

Ich wusste auch nicht, ich dummes Vieh,

es heißt so glaube ich, „laugh out loudly“.

 

Es ist also ein Metapher der Jungen,

es ist mal ebenso verklungen.

Es ist also kein gedehntes klares Wort,

du wirfst es hin, dann ist es fort.

 

Generell ist dazu also nichts zu sagen,

es wirft nicht auf, so keine Fragen.

Hast du es lässig einfach rausgehauen,

gehörst du der Jugend an, den Schlauen.

 

Wie sollen die Armen sich auch unterscheiden,

sie sind doch dauerhaft am Leiden.

Ich sage dir und bitte dich doch sehr,

versaust du ihnen das, dann bleibt nichts mehr.


-591- „No come back“

 

Der Elefant sagt, Karl, es hat doch keinen Zweck,

fängst du noch einmal an, mit come back.

Das alles ist doch völlig obsolete,

es heißt nun einmal so, es ist zu spät.

 

Willst du Karl, noch einmal anknöpfen,

mit dem wirklich schon vergangenen Zöpfen.

Guck dich doch einmal an, hat das denn Sinn,

du hast heute doch ein Doppelkinn.

 

Es ist doch nicht mehr an der Zeit,

wenn du ankommst, wo es Veränderung schreit.

All die, die auf ein come back hoffen,

treten nur auf, wenn sie voll besoffen.

 

Was gelebt, auch mit Erfolg, ist doch vorbei,

soll man sagen, „ stets der selbe Brei“.

Aber die stehen Gebliebenen, schreien nur,

hoch die Vergangenheit, die aber pur.

 

Es gibt die ganz Besonderen, so wie ABBA,

mit Getön und medial Geplapper.

Wollen sie sich mal soeben,

aus der Mediengruft erheben.

 

Sie alle können es nicht lassen, nein,

es muss nochmal von vorne sein.

Es gruselt alle, es ist doch schon aus,

ich gehe zum Lichtschalter und schalte aus.


-592- „Wenig Platz“

 

Der Elefant sagt, ich bin bedrängt vom Urbanen,

für mich ist das, was ohne Namen.

Ein Gedränge ist das, ja alles das,

das macht mich müde, keinen Spaß.

 

Als Kind war in der Nähe ein großer Haufen,

da war Gedränge, ich sah Ameisen laufen.

Ich konnte mich noch so konzentrieren,

eine einzelne Ameise war nicht zu identifizieren.

 

Das Bild hat mich dann aufgeweckt,

nein, noch mehr es hat erschreckt.

Es ist ja gut, wenn Leute laufen,

muss es denn sein, alle so auf dem Haufen.

 

Die Anonymität ist zum Erschlagen,

es gilt diesen Moloch zu hinterfragen.

Es gibt nur eine Antwort, die mit Sinn,

wo sollen denn, all die Leute hin.

 

Das Land ist knapp, gibt oft nichts her,

die Arbeit auf dem Land auch schwer.

Da fängt es an, des Mensch Gequengel,

nichts anderes fällt ihm ein, als Gedrängel.

 

So ist der, der mit freien Land und Haus,

er ist der, der sich erspart den Graus.

Ein König auf des Erdenrund,

er lebt so exklusiv und auch gesund.

 

Der Schlüssel liegt, da das Land unendlich,

hört auf mit der Vermehrung, die ist bedenklich.

Die Ressourcen werden knapp,

wird ein jeder, ja die Menschheit schlapp.

 

Man kann den Ohren kaum noch trauen,

die Politik sagt nur noch, bauen, bauen.

Mathematisch kennt man das Wort unendlich,

das ist zu trennen, von dem Wort, endlich.

 

Nun rolle ich ein meine Fahnen,

ich bin kein Freund vom Urbanen.

Von mir gibt es hier keine Spur,

du findest mich wieder in der Natur.


-593- „Tante Klara“

 

Der Elefant sagt, was heißt denn, was war da?

Ich spreche jetzt von Tante Klara.

Im Grunde war sie agil und nett,

ihr Credo war, das war das straight ahaed.

 

Ich muss es ihr heute doch vorwerfen,

sie ging mit dieser Art, öfter auf die Nerven.

Alles war ihr zu langsam, nicht schnell genug,

was zu einer Spannung hohen Grades beitrug.

 

Tante Klara, hat das für uns denn Sinn,

wo wollen wir denn wirklich hin.

Sie sagte darauf, es ist mir schnurz,

denke bitte daran, das Leben ist nur kurz.

 

Da zählte sie auf, was sie in all den Jahren,

doch tatsächlich erlebt und auch erfahren.

Da war der Krieg der ganzen Welt,

auch der Flucht vom Osten, hat sie sich gestellt.

 

Man konnte niemals lange zaudern,

man hatte keine Zeit, etwas zu bedauern.

Nach dem Verlust der Heimat bitte nicht vergessen,

in Dresden und in Leipzig gab es nichts zu essen.

 

Als man das Flüchten dann kapiert,

kamen die Russen an der Elbe einmarschiert.

Schon musste man als armes Wesen,

Kartoffeln stoppeln und auch Ähren lesen.

 

Die Väter, wenn sie mal kamen, dann zurück,

war für alle, das kein wirklich Glück.

Der Krieg hatte sie verändert, auch versehrt,

sie fanden sich selbst, zu gar nichts wert.

 

Als Kind war nicht gedacht zu studieren,

was sollte man, sofern Brot da war, darauf schmieren.

Die Probleme waren völlig animal,

man war ganz unten, total fatal.

 

Da war es schön, dass sie für uns da war,

wie gesagt, es war unsere Tante Klara.

Sie hatte einen Job in der Volksküche,

das war die Rettung für Leib und Psyche.

 

Frage bitte nach, wo waren die Interessen,

sie brachte oftmals mit, etwas zu essen.

Man kann heute gar nicht mehr verstehen,

wie wir damals, die Welt haben gesehen.

 

So ging es aus dem Elend, der Armut, langsam,

ein bisschen höher, voran und dann?

Tante Klara sagt nichts mehr, es ist zulange her,

und der, das jetzt noch schreibt, auch nicht lange bleibt.

 

So erlischt im schlechten Sinne, was geschehen,

wie üblich immer, es die Winde doch verwehen.

Die Schreie derer, die vergangen sind,

hinter den Bergen, ob sie da zu hören sind?

 

So ist nicht vergessen unsere Tante Klara,

es war schön und wichtig, das sie da war.

Es sagt mir heute, sehr spät es der Verstand,

wir hätten alle so nicht den eigenen Fortbestand.


-594- „Anfang, wie?“

 

Der Elefant sagt, was heißt hier ist der Ursprung,

wo ist denn, des Lebens Verheißung.

Ist es wahr, dass ein kleiner Embryo,

sagt, das werde ich, ich mach das so.

 

Da sagt ganz einfach die Gazelle,

ich brauche lange Beine, für das Schnelle.

Ich weiß, dass so einer der Geparden,

mich will fressen, für den Magen.

 

Der Gepard sagt dazu, auf kurze Distanz,

kriege ich sie, also ich kann`s.

Doch keiner dieser Beiden, ist überqualifiziert,

so ist das Gleichgewicht doch garantiert.

 

Also es ist geschaffen, wie es ist,

jeder ist gut, man es also nicht vergisst.

Es ist alles fast vollkommen austariert,

Karl, wir beiden haben es doch kapiert.

 

Nur Hippo sagt, all das ist Hohn,

ich habe die Hochschule, mit der Evolution.

Die Gazelle hatte Angst um ihr Fell,

darum sagte sie, ich muss sein sehr schnell.

 

Was machte sie da, was tat sie dann,

es müssen lange Beine ran.

Auch ein Herz, das in ihr drinnen,

ist von Nöten für laufen und auch springen.

 

Sie wusste schon, einer der Geparden,

kennt für mich, so keine Gnaden.

Zur gleichen Zeit, und das perfekt,

hat Gazelle und Gepard die Notwendigkeit entdeckt.

 

Da ging bei uns ein großes Raunen,

der Hippo setzte uns ins Staunen.

Der glaubt, aber wir wussten es schon,

sein Querdenken, war die Evolution.

 

Doch wenn man sein Gehirn auch trimmt,

die Fakten sagen, dass es nicht stimmt.

Dort drüben seh ich all die Affen,

worüber sie wohl jetzt so laut lachen.

 

Der Hippo ist jetzt erst einmal perplex,

was ihr da sagt, klingt wie verhext.

Die Arten sind in ihrer Art geschlossen,

vielleicht haben diese Arten Sprossen.


-595- „Ordnung, ja/nein“

 

Der Elefant sagt, Karl, weißt du was ist ungesund,

ich meine das, was heißt die Unordnung.

Das bedeutet für uns beide, im Umkehrschluss,

die Ordnung ist doch wohl ein Muss.

 

Doch es hat so etwas, wie ein Katalog,

auf uns, die zivil, keinen Sog.

Dann ist das Chaos oftmals überfällig,

empfunden wird es dann, als sehr gesellig.

 

Den Trödelladen, findet man skurril,

da schaut man rein und staunt sehr viel.

Ich fing da an, etwas zu Recht zu rücken,

da sagt man mir, weg von den Stücken.

 

Ein Vergleich vor allem mit der Natur,

von aufgeräumt, gibt`s keine Spur.

Inzwischen sieht man langsam ein,

den Eingriff in sie, lass das sein.

 

Ich liebe die Gerade und den rechten Winkel,

da sagt man von mir, „feiner Pinkel“.

Ich sagte darauf, lauft ihr doch so speckig,

ich jedenfalls, mag es nicht dreckig.

 

Es gab darauf einen richtigen Disput,

das Ergebnis war, beides ist nicht gut.

Man kann ja alles Mal probieren,

zum Schluss gilt es doch zu harmonisieren.

 

Nun ist doch alles wieder klar,

es bleibt so, wie es immer war.

Ich lass den Wald in seiner Domäne,

doch bei mir, ich mich nach Ordnung sehne.

 

Nun halte ich den Mund und bin still,

die Natur kann machen was sie will.

Sie ist dem Menschen gar nicht untertan,

vielleicht ist meine Art, der Ordnungswahn.


-596- „Zeit, wie? was?“

 

Der Elefant sagt, ist die Zeit denn immer da,

kann ich sie fassen, oder gibt es nur, was war.

Gibt es denn überhaupt die Gegenwart,

oder ist sie sofort weg, sie mich nur narrt.

 

Habe ich denn wirklich selber Zeit,

gibt es von ihr denn etwas, was auch bleibt.

Sie ist wohl da und wird gemessen,

aber dennoch weg und schon vergessen.

 

Was ist mit ihr, nur ein Phänomen,

kann man sie nur im Vergehen sehn.

Ist nur zu erkennen, an Alt und Jung,

was stellt sie uns denn zur Verfügung.

 

Was habe ich denn heute schon gegessen,

oder aber auch, was habe ich vermessen.

Alles das war bei mir doch lebendig,

aber auch es war mir zeitaufwendig.

 

Ist die Zeit und somit das Geschehen,

wirklich da, oder nur das Vorübergehen.

Was soll ich machen, wie es definieren,

es ist für mich doch nicht zu kapieren.

 

Beim Schreiben dieser wenigen Zeilen,

ich erlebe, es war nur ein Verweilen.

Wieder spielt die Zeit mit meinem Gefühl,

sie sagt, alles mache ich, wie ich es will.

 

Ich diskutiere jetzt fast ohne Ende,

es gibt bei Zeit, doch keine Wende.

Die Zeit, in ihrem Begriff, ist sehr vakant,

ich liebe sie nicht, habe mich verrannt.

 

So frisst die Zeit an mir ohne Scham,

mir bleibt doch nur noch der Alarm.

Vor mir ist doch wieder nur die Zeit,

verstehe ich etwas, ist es Vergangenheit.

 

Es gibt Begriffe so, von der Zeit bedroht,

ist sie weg, heißt es dann, das ist der Tod.

Für mich folgt daraus das Resümee,

die Zeit ist für mich der ewige stille See.


-597- „Ich wollte“

 

Der Elefant sagt, ich wollte möglichst viel bezwingen,

ich wollte den Widerspruch auch niederringen.

Ich wollte nicht, dass ich nur alles sollte,

es erfolgte darauf, meine Revolte.

 

Ich wollte, ja das ich es immer wusste,

nicht akzeptieren, nur die alte Kruste.

Ich wollte immer, das Gestalten,

ich wollte nicht nur das Verwalten.

 

Ich wollte anders sein, nicht öde,

ich wollte nicht sein, wie Hein der Blöde.

Ich wollte nicht das Alte binden,

ich wollte Neues schneller finden.

 

Das was ich wollte, war mehr Zukunft,

dabei wollte ich, auch die Vernunft.

Mit so einer Maxime, ist es nicht leicht,

was ich wollte, wurde also schwer erreicht.

 

Das heißt für mich so unumwunden,

ob ich wollte, die Lösung war oft nicht gefunden.

Mit wollte, das heißt, mit deren Genen,

ist verbunden, wollte heißt auch Sehnen.

 

Der Komplex ist groß und vielschichtig,

mit wollte, macht man einiges richtig.

Doch wollte heißt in seiner Summe,

du erntest Zuspruch und auch Dumme.

 

So geht es immer wieder abzuwägen,

ist wollte Fluch oder mehr Segen.

All das wollte ist sehr ambivalent,

die Tat auf heute ist, das Konsequent.

 

Ich sehe nach vorn und auch zurück,

das Wollte war ein großes Bühnenstück.

Wurde mit wollte etwas erreicht,

da sage ich ja, aber nicht gleich.

 

Ich wollte nur, ja, ja ich weiß,

im Grunde ist heute doch nur ein Scheiß.

Das Wollen, was sind denn das für Sachen,

das Wollen ist es nicht, es ist das Machen.


598- „Hippo`s Idee“

 

Der Elefant sagt, Karl bei Hippo läuft es nicht rund,

er ist wohl wirklich krank und nicht gesund.

Er sagt zu uns, wollt ihr es denn nicht kapieren,

ich will doch nur den Nil kanalisieren.

 

Ich kann als Hippo gar nicht begreifen,

warum hat der Nil denn diese vielen Schleifen.

Das ist nicht gut, es ist doch hässlich,

mal geradeaus, mal ost-, mal westlich.

 

Wir sahen uns an, dann stöhnte der Karl,

er sagte, du hast Recht, er ist nicht normal.

Wir fassten uns beide schnell an die Birne,

und sagten, da helfen uns nur die Gestirne.

 

Der Hippo hat es wirklich gar nicht drauf,

was versteht er von des Flusses Lauf.

Nur weil er gerne so badet nur im Nil,

sagt er, das ist wichtig und sein Ziel.

 

In Kairo war man erbost und erschrocken,

soll denn der Hippo uns den Nil total verbocken.

Der muss doch, wenn er hat so diesen Kater,

schnellstens weg hin zum Psychiater.

 

Wir haben wieder vom Hippo die Schnauze voll,

es gibt keinen, was er will, auch machen soll.

Mit ihm ist alles doch eine Panne,

hier Hippo, steig in deine Badewanne.

 

Jetzt sind wir wirklich schlapp und so erledigt,

das Schicksal soll uns beiden sein sehr gnädig.

Wie konnten wir den Hippo so wichtig nehmen,

wir müssen uns mal richtig schämen.

 

So ist es, wenn ein solcher Badetroll,

will etwas machen, was er nicht soll.

Es ufert aus, man sagt dazu nicht viel,

aber unberührt fließt doch der Nil.


-599- „Fehleinschätzung“

 

Der Elefant sagt, Karl meint, Hippo hat keine Ahnung,

Hippo selbst sagt, ich habe viel Erfahrung.

Das war so, ist so und stets so geblieben,

das kommt von meiner Nähe, zu den Pyramiden.

 

Ich sagte ihm, das nur mit dem Wohnen,

das soll dir helfen, mit den Pharaonen?

Was ich dagegen weiß und glaube,

die sind längst weg und sind im Staube.

 

Da war der Hippo sehr verletzt, auch gekränkt,

er sagte nur noch, das was ihr nicht kennt,

ist der Geist der Pharaonen, der vergeht nie.

Euch beiden fehlt alles, insbesondere Fantasie.

 

Es dauerte danach gar nicht lange,

da erschien der Hippo mit einer Schlange.

Noch weiter griff er in das Weltgeschehen,

wir sollten ihn als Ramses sehen.

 

Da merkten wir, es ist von uns einzulenken,

wir müssen Hippo volle Aufmerksamkeit schenken.

Hippo drohte, bald kennt er kein Erbarmen,

er kommt so bald zur Strafe, mit den Ahnen.

 

Das alles nahm doch Formen für uns an,

was hatten wir ihm doch nur angetan.

Hippo sagte uns, ihr seid verloren,

den Geist Ägyptens haben wir beschworen.

 

Da sahen wir ein, wir brauchen einen Bock,

dazu noch einen Opferstock.

Erst danach lenkte Hippo wieder ein,

er sagte, diese Opfertat muss sein.


-600- „Der Sturz“

 

Der Elefant sagt, ein Sturz ist doch vehement,

der ändert alles, wie man es sonst so kennt.

Dabei ist alles nicht geplant, nicht zu ermessen,

den Sturz will keiner, lieber ihn vergessen.

 

Ein Sturz den kann man normal nicht planen,

als kleiner Trost, manchmal kann man ihn erahnen.

Der Sturz, hat mit der Zeit und kurz zu tun,

der Sturz ist wie ein Gau, ist ein Taifun.

 

Wie soll ich einen Sturz beschreiben,

wer den erlebt, die Erinnerung wird bleiben.

Das ist die Totalbewegung auf die Schnelle,

jeder kann stürzen, Meister und Geselle.

 

Das Böse und auch das Fatale ist daran,

 jeder stürzt im Leben mal, ob Frau, ob Mann.

Oft ist es danach wie ein böses Gesetz,

du schaust dich an, meist sehr verletzt.

 

Der Sturz, wie ich sage, ist ein Malheur,

er macht jeden doch die Zukunft schwer.

Ich brauche nicht beschreiben, das ist müßig,

man ist danach nicht mehr so leichtfüßig.

 

Als Tante Klara wirklich stürzte,

entschwand im Leben unsere Würze.

Sie stand vor allem „ aufrecht gehen“,

wir konnten hochgesteckte Ziele sehen.

 

Ich mache die Litanei  jetzt lieber kurz,

kein schönes Thema, das mit Sturz.

Mein Vater sagte schon“ hebe deine Füße“,

sonst ich die Latscherei mit Stürzen büße.