Gedicht 501-506 - scholz-manfred.de

-501-   Elefant              „Endstation, Masken"

-502-   Elefant              „zu hoch gedacht“

-503-   Elefant              „Keine Lösung“

-504-   Elefant              „Zur Entschiedenheit“

-505-   Elefant              „Den Kreis verlassen“

-506-   Elefant              „Der Wegbereiter“


-501- „Endstation, Masken“

 

Der Elefant sagt, ich habe es gewusst,

die Menschen haben nicht die Lust.

All die zusehenden Propheten, wie gesichtet,

sind insgesamt so hohl und unterbelichtet.

 

Sie sind so intellektuell in ihrem Kalkül,

so eingeengt, so untragbar, ich sage schwül.

Sie sind so abgestanden, sind so uralt,

ein wahrer Albtraum, senil und durchgeknallt.

 

Was soll ich tun, was soll ich machen,

es sind Urängste, wie vergangene Drachen.

Die Sonne geht auf, das finde ich schön,

doch wo ist der Aufbruch- Mensch zu sehn`n?

 

Das Ungewohnte, Unvorstellbare, ein neues „ Ja,“

die Urgewalt der Natur ist wieder da.

Ein Keim ein Nichts, eines der Viren,

kommt allmächtig, wie ein Tier, auf allen Vieren.

 

Nicht ding bar oder zu fassen, gar nicht zu greifen,

lässt es seine Macht über die Erde schleifen.

Die Menschen stehen da, so einst erhaben,

wollen den Einhalt, bieten alle ihre Gaben.

 

So unbeeindruckt ist das Viren-Tier,

ist heut da und morgen dann auch hier.

Da vergeht den Menschen alle ihre Lust,

sie haben viel, doch nun aber das, nicht gewusst.

 

Mit Propheten, der selbsternannten Richtigkeit,

ist es vorbei, es ist vergangen ihre Zeit.

Was bleibt, ist Angst und beständiges Zaudern,

ein Wall um uns herum, heißt es zu mauern.

 

Neu ist Einsamkeit und banges Tasten,

vielleicht ist die Zukunft, nur die mit Masken.


-502- „zu hoch gedacht“

 

Der Elefant fühlt sich sehr, sehr überlegen,

er dachte von sich, alles könnte er bewegen.

Das Springen in die ganz großen Höhen,

seinen Sprung den sollte jeder sehen.

 

Die Kraft ist bei so manchen wenig,

doch sein Körper, voller Muskeln und auch sehnig.

Das Gehirn setzt vielen Menschen Grenzen,

das führt dann oft zum Schule schwänzen.

 

Der schnelle Lauf des schlanken Geparden,

ist vielen gar nicht möglich, zu schwach die Waden.

Der Dauerlauf findet meistens auch nicht statt,

da die Lungen untrainiert und schlapp.

 

Mit all den Loosern hatte er nichts zu tun,

sein Motto hieß, „ hoch hinaus und Ruhm“.

Allen würde er es zeigen und beweisen,

ich bin der King, aus anderen Eisen.

 

Mit diesem Gedanken lässt es sich gut leben,

es scheint, bei mir gibt es uneingeschränkten Segen.

Die Frage war deswegen, ob das so alles stimmt,

oder gar ein schnelles, schlimmes Ende nimmt.

 

Was dann geschah, macht einen wirklich platt,

ein solcher Held, der leistungsstark und gar nicht matt,

er kommt zu Fall, dem Schicksal war es schnurtz,

er hob die Füße nicht genug, es gab den Treppensturz.

 


-503- „Keine Lösung“

 

Der Elefant sagt, eine Ebbe ist für mich nicht gut,

das Gegenteil, gefällt mir auch nicht, ist die Flut.

Doch der Mix von den Gezeiten, also allem,

der beeindruckt mich, der findet mein Gefallen.

 

Doch das Meer soll im Rhythmus bleiben,

leider neigt es dazu, den Wechsel zu übertreiben.

Dann verschiebt sich arg, das Flutenbild,

die Flut wird zu viel, zu groß und wild.

 

Dann gibt es an der Küste ein großes Malheur,

dann geht es wild und stürmisch her.

Die Menschen sind zu schwach, nicht in der Lage,

die Ohnmacht kommt dann schnell zu Tage.

 

Es wird noch schlimmer, gebe Brief und Siegel,

es erhöht sich stets der Meeresspiegel.

Wie soll der Mensch denn dem ausweichen,

der Schutz so unzulänglich, mit den Deichen.

 

Das Klima ist daran schuldig, nun erkannt,

wir haben uns technologisch wohl verrannt.

Das CO2, das wir als Menschen dauernd erbringen,

ist nicht zu stoppen, gehört zu unserem Gelingen.

 

Was nun, als Elefant habe ich keine Idee,

doch abwärts geht es, was ich so seh`.

Ich denke so gern, weg vom Wasser an die Savanne,

es ist nicht das Salz der See, nur eine Salzpfanne.

 


-504- „Zur Entschiedenheit“

 

Der Elefant sagt, mit deinem laissez faire,

Karl, das gibt für uns beide gar nichts her.

Bis heute hast du es nicht kapiert,

mach es deshalb viel mehr fokussiert.

 

So la,la und alles wie verträumt,

hast du den Biss nicht, es wird versäumt.

Die Chance zu erkennen, das ist kein Spiel,

handele so, das klar ist, was dein Ziel.

 

Sei doch wie ein Falke, scharf im Auge,

er stürzt aufs Ziel und holt die Taube.

Sein Weg ist gerade, fest entschlossen,

sei entschieden, wie aus Stahl gegossen.

 

Karl, ich sehe nun du hast verstanden,

du wirst in Kürze kraftvoll landen.

Das „mal so, mal so“ und so weiter,

ist vorbei, du erklimmst die Erfolgsleiter.

 

Das Wollen und das Auge fest am Ziel,

bedeutet dir nun mehr als nur ein Spiel.

Karl, du erlebst nun unbekanntes Leben,

dein Wandel ist nun so, gleich einem Beben.

 

Ich konnte dir helfen, frühzeitig zu schwenken,

den Fuß auf hipp und vorwärts umzulenken.

Ich sehe in dir eine neue, starke Energie,

ich weiß, du sagst nicht mehr, das kann ich nie.


-505- „Den Kreis verlassen“

 

Der Elefant sagt, ich konnte es nicht ahnen,

nun weiß ich es, bin immer in denselben Bahnen.

Was ich nun endlich sehe und auch weiß,

wir laufen alle nur im gleichen Kreis.

 

Erst dachte ich, das ist so schön,

beim Kreislauf ist ein Ende nicht zu seh`n.

Und ich empfinde und ich spür,

mir fehlt der Input, das Lebenselixier.

 

Letztens brach aus dem Kreise einer aus,

alle hielten an, groß war der Applaus.

Doch das war sehr kurz, gar nicht lange,

da wurde es ihm einsam, er wurde bange.

 

Und sehr schnell, ich konnte es klar seh`n,

war er zurück, um sich im Kreise zu dreh`n.

Wo kommt dieses synchrone Verhalten her,

ich weiß es nicht, es ist für mich imaginär.

 

Was ich weiß, ist das was ich auch dachte,

es fehlt der Fortschritt, den man im Kreise machte.

Der Impuls anders zu sein, vielleicht auch keck,

den finde ich nicht, der ist so einfach weg.

 

Ich mache es anders, beschleunige den Schritt,

gelingt es, nimmt mich die Zentrifugalkraft mit.

Die schleudert mich, gut das ich das weiß,

mit Macht und Kraft aus diesem Kreis.


-506- „Der Wegbereiter“

 

Der Elefant sagt, wenn ich bin sehr schlank,

heißt es gleich von mir, vielleicht doch krank.

Nehme ich zu, gehe mehr in die Vollen,

heißt es gleich, schau doch diese Rollen.

 

Nun muss man tatsächlich denken, so nicht,

ich achte doch wirklich auf mein Gewicht.

Natürlich geht es bei mir nicht ohne Naschen,

so etwas, von dem Süßen, ist in meinen Taschen.

 

Letztlich wurde ich auch schnell nervös,

bezeichnete man mich als den, der adipös.

Beim letzten, dem großen African- Run,

war ich fast erster, auch immer vorne dran.

 

Man kann doch die Energie nicht verschwenden,

erst kürzlich sah ich, einen Hippo verenden.

Der hatte sich, wie ich hörte, gesagt „ich werde schlank“,

kurz darauf, er aß zu wenig, wurde er tot krank.

 

Die Warnung für mich war darauf sehr klar,

es gibt etwas, was für mich toxisch ist und Gefahr.

Die runde Form, die turned mich an,

gehört genetisch, klar zum Eltefantenmann.

 

Beim letzten unserer sehr geliebten Feste,

war ich der Fels, der Blickfang,  aller Gäste.

Für mich gab es wirklich keinen Ersatz,

wo ich hintrat, war auch immer auch gleich Platz.

 

So gab es auch für mich keinerlei Gewese,

mir folgten fortan alle, wie in einer Polonaise.

Mein Weg, wenn auch nicht immer gerade,

hinterlässt so dauerhaft, gut begehbare Pfade.