Gedicht 31-40 - scholz-manfred.de

Home Beruf Atelier Currently 1957 - 1970 1971 - 1990 1991 - 2010 2011 - heute Elefanten - Gedicht 1-10 Gedicht 11-20 Gedicht 21-30 Gedicht 31-40 Gedicht 41-50 Gedicht 51-60 Gedicht 61-70 Gedicht 71-80 Gedicht 81-90 Gedicht 91 - Ausstellungen Shop

-31- „hat gezügelten Fleiß“

 

Der Elefant, der sagte, ja ich weiß,

ich strotze nicht so sehr von Fleiß.

Ich denke all die Arbeit und das Bücken,

führt nur zum verbogenen Rücken.

 

Fast jeder, den ich kenn hier, in diesem Kreis,

ist schon geschädigt, wie ein Greis.

Das kommt davon, muss alles haben,

dazu kann ich leicht, ein NEIN nur sagen.

 

Belaste meinen Körper, gleich der Waagen,

so das auch die Ruhe kommt zum Tragen.

Erst letztlich hat Freund Karl in Hast,

sein Gleichgewicht doch arg verpasst.

 

Er sagte von sich, ich bin super fleißig,

den Rekord der Werkstatt, ja den reiß ich.

Für diese Arbeit ist ein Kran gedacht,

ich mach das schneller, mit der Kraft.

 

Das war doch dumm, ja zu ehrgeizig,

und auf die Schnelle, ja da zeigt sich,

es war der Fleiß, der falsch gemacht,

Karls Wirbelsäule hat gekracht.

 

Der Elefant, der sagte für sich wieder,

beacht die Zugkraft deiner Glieder.

Ich mach so weiter, weil ich weiß,

gezügelt werden, muss der Fleiß.


-32- „ist destruktiv“

 

Der Elefant, der liebte Böller,

er schoss sie ab, auch sehr viel schneller.

Doch oh weh, die Pleite war,

er schoss zu schnell, vor‘m Neuen-Jahr.

 

Das sorgte dann zu groß  Verdruss,

der Polizei- Eingriff wurd´ so zum muss.

Die alten Leute, sonst ohne Taten,

sich derart Lärm sogleich verbaten.

 

Manch altes Haus, brach fast zusammen,

ward lodernd oft in hellen Flammen.

Das war so nicht nach Volkes Sinne,

stoppt den Elefant`, er halte inne.

 

Darauf der Elefant, überdachte seinen Plan,

ich halte ein, mit Böller-Wahn.

So geh ich lieber zu Soldaten,

die mir das Böllern nicht verbaten.

 

Er musste dort so gar nicht warten,

man wollte krachend mit ihm starten.

Nicht nur noch zu dem Tag Sylvester,

er knallte täglich laut, war Bester.

 

Der Elefant fortan erzeugt viel Schutt,

sein Auftrag war, die Welt, macht sie kaputt.

So wurde zur Manie der Böllertruppe,

die heile Welt, sie ist uns schnuppe.


-33- "es ist Frühling"

 

Der Elefant sah in den Garten,

er sah dort, heut den Frühling starten.

Ein Apfelbaum, schön wie ein Strauß,

mit Blüten, er sieht himmlisch aus.

 

Für mich, der Baum, ein Leckerbissen,

als Elefant bin ich ganz hingerissen.

So alles, was Botanik im Geschmack,

da frag ich – es zu essen- oder sag ich`s ab.

 

Solch Schönheit, draußen da im Garten,

so verführerisch, und noch warten?

Ich eile raus zum kurz Prozess,

wieso auch warten; für mich Stress!

 

Doch anderseits denk ich; es ist ja Frühling,

nur essen sollt` nicht sein, mein einzig Ding.

Daher setz` ich mich unter diese Knospen,

ich lass mich so den Appetit was kosten.

 

Ein Elefant muss die Schönheit pflegen,

irgendwann bringt Warten, dann auch Segen.

Ich weiß, sollt` bis in den Herbst noch warten,

das ist die Zeit, zum Fressen starten.

 

Heut nur ein Baum, ja toller Blütenstrauß,

im Herbst, als Apfelbaum, sieht lecker dann er aus!

Dann ist die Zeit für mich zum Fressen.

Entschuldigt! Meine Art zu essen.

 

So lebt der Baum mit der Gefahr,

die Frage ist: sind Elefanten dafür da?


-34- "steht zur Figur"

 

Der Elefant trank immer ex,

das führt zur Figur konvex.

Es ärgerte ihn das, zum einen,

zum anderen das, dass mit den Beinen.

 

Die obere Hälfte, groß ausgestattet,

gewölbt, ergibt nach unten Schatten.

Die Beine kraftvoll, eine Gnade,

was ihm missfiel, es fehlt die Wade.

 

Damit gleiche ich dem flotten Springer,

dem Frosch, der hat auch nicht die Dinger,

auch nicht versehen mit den Waden,

geht er recht staksig so zum Baden.

 

Waden muss man haben, die zu eigen,

dann kann man sich auch besser zeigen.

Was nützt mir Kraft und sanft Gemüt,

wenn man so gar nicht schön aussieht.

 

Der Elefant so sagt, es nützt kein Bangen,

als Elefant bist du gefangen,

in einem Körper grob geschnitzt,

der die Grazilität so nicht besitzt.

 

Drum, also weiter Bier, bloß nicht heulen,

mit dicken Beinen meine Säulen,

das ganze Hin und Her, es bleibt,

des Elefanten schöner Leib.


-35- "kann nicht nein sagen"

 

Der Elefant fand es beschissen,

weil man ihn bat, sich zu verpissen.

All diese Worte sind gefährlich,

die mag ich nicht, da bin ich ehrlich.

 

Ich bin aus gut gebildetem Milieu,

die schlechte Sprache ist mir passé.

Werd solche Menschen gar nicht leiden,

die werd ich selbstverständlich meiden.

 

Nun lern ich kennen die Marleen,

wie ist sie doch hinreißend schön.

Doch ihre Sprache, sei's empfunden,

ist ein Jargon, ganz ungebunden.

 

Als Elefant bin ich doch elitär,

was will ich, Schönheit oder mehr.

Die schöne Frau, die ordinär so spricht,

ich glaub, das vertrag ich doch nicht.

 

Was mach ich mit den schlechten Worten,

soll ich sie bei mir so verorten.

Mich trennen von der schön Marleen,

ich bin so weit, es muss wohl geh'n.

 

Ich will für mich sie therapieren,

ich weiß, den Part werd ich verlieren.

Drum werd ich meinen Brüdern sagen,

ihr müsst wie ich, nun viel ertragen.


-36- „sucht Kontakt“

 

Der Elefant hatte gesagt, er sei nicht in,

ihm fehle was, so was, `ne Freund-in.

Ob ich ihm helfen kann auf dem Gebiet,

damit die Lage besser für ihn aussieht.

 

Ich sagte, lieber Elefant, du willst bestimmt,

so denke ich, eine, die sich auch benimmt.

Auch eine, die da schreibt adrett,

vielleicht ist sie auch sonst sehr nett.

 

Genau das meine ich, ist richtig,

die Auswahl ist mir sehr, sehr wichtig.

Sie muss so meinem Bild entsprechen,

den Durchschnitt kannst du gleich vergessen.

 

Nun erlaube mir, du Elefant,

da ist etwas, was mir zur Hand.

Den Weg wirst du auch nicht bereuen,

ist zwar sehr weit, doch nicht zu scheuen.

 

Da ist im Norden eine Frau,

die liebt dich als Elefant- ich weiß‘s genau,

der stell ich vor, jetzt dich zu erklären,

das sich die Bindung soll vermehren.

 

Ich frag für dich, die Frau in Quickborn,

und hoffe, ich erzeuge keinen Shitstorm.

Sie heißt mit Namen voller Stolz,

ich glaub, es ist so richtig, Heike Scholz.


-37- „nimmt sein Schicksal in die Hand“

 

Der Elefant hat sehr geweint,

denn man hatte ihn geleimt.

Er wollte aufsteigen aus Hartz IV,

man sagte nein, doch nicht als Tier.

 

Dabei, hatte er sich tierisch angestrengt,

beim Praktikum sich gar verrenkt.

Machte auch den kleinen Master,

und nun das unvorhergesehene Desaster.

 

Da ergriff ihn mit Kraft die Wut,

und sagte, das was ihr mir antut,

ist nicht sachlich und nicht fair,

jetzt werd ich kriminell, DAS bitte sehr!

 

Kein Fortschritt, so meiner Person,

wo ist der mir versprochene Lohn.

Ich zwinge mich ins Büro der Arbeit,

da sind die Stempel schon bereit.

 

Ich stemple mir den Ausweis heute,

geh damit als Koch unter die Leute.

Und erfind so manche Kreation,

liegt mir zu Füßen, welch ein Lohn.

 

Er dachte sich, wer immer hofft,

wird schnell enttäuscht, so geht es oft.

Mach dir doch selber ein Zertifikat,

auch  so kriminell, nach Elefanten-Art.


-38- „ aufsteigen mit Politik“

 

Der Elefant war unverfroren,

er hat genossen was da stark vergoren.

Die Gedanken kamen ihm sehr quer,

doch trank er davon immer mehr.

 

Es kam der Punkt, von dem man spricht,

es ist genug, mehr geht nun nicht.

Denk an die Tage, darauf in Folge,

gleichzeitig auch an Frau Isolde.

 

Die muss dich dann doch wieder trimmen,

fürs kultivierte Leben neu gewinnen.

Zur Arbeit gehen und auch die Kinder,

die Nachbarschaft sollt es nicht mindern.

 

Drum zeige Haltung, sei ein Mann,

bei dir ist sonst doch alles dran.

Geh in den Club der starken Männer,

und verkomme nicht zum Penner.

 

Dem Elefant wurd‘s nun bewusst,

er muss nun machen einen Kursus.

Zum Aufstieg in die höheren Kreise,

denn wer säuft, ist meistens weise.

 

Das Ende wurde sehr erfreulich,

denn man hörte es erst neulich,

mit all sein Tun, war Isolde sehr zufrieden,

in der Politik ist er hoch aufgestiegen.

 

Von unten her, dann hochzusteigen,

ist im Allgemeinen kaum zu zeigen.

Man muss den kurzen Weg besteigen,

dem Politikbetrieb ist das zu eigen.


-39- „überwindet Hemmungen“

 

Der Elefant, der hatte sich verschluckt,

darauf hat er sehr stark gespuckt.

Er wollte sagen, was sehr wicht´ ges,

doch es kam von ihm nichts richt´ ges.

 

Da war ihm beides schnell entwichen,

die Puste und der Geist gestrichen.

Nun ging`s darum zu überlegen,

wie kann er alles neu bewegen.

 

Denn so alles war verhakt,

hat sich beim Physiater dann beklagt,

es muss doch wieder laufen rund,

denn ein Elefant gehört gesund.

 

Der Physiater riet ihm, kein Problem,

nimm´s leicht, dann wird es besser geh.

Red´ nicht so verschlungen und so klug,

denn von Scheißern gibt´s genug.

 

Der Elefant übte das sofort,

das meistens an dem stillen Ort.

Hält Reden frei und frisch erfunden,

so konnte er sehr schnell gesunden.

 

Die freie Rede dann zu allen,

die hat dann jedermann gefallen.

Er hat sich auch nicht mehr verschluckt,

stattdessen alles ausgespuckt.


-40- „schafft Ausgleich“

 

Als Elefant bin ich zerknüttert,

mehr essen, heißt bin überfüttert.

Viel Falten, viele Rillen, sind die Eigenheit,

mein Zeichen dafür, bin gescheit.

 

Ach in den Kopf zerfurchte Masse,

gespeicherte Intelligenz, der großen Klasse.

All die Falten hier und  in Umgebung,

führ´n zur geistigen Belebung.

 

Mein Freund, du lieber tumber Karl,

dein Geist ist leider äußerst schmal.

Du hast nur Enge, glatte Hülle,

das bringt dir Ruhe und viel Stille.

 

Du hast deshalb so kein Esprit, da keine Falten,

wie gesagt, kaum Geist enthalten.

Dein Ausweg aus prekärer Lage,

ich sag dir, frag mich, immer frage.

 

Dann am Ende nun schnell geseh´n,

ein Wunder ist mir Karl gescheh´n.

Seit er den Elefanten hat getroffen,

keine Antwort ließ er offen.

 

Die Symbiose Elefant und Karl,

verknüttert auch mit glatt, war nun normal.

Ein Ausgleichspotential war jetzt vorhanden,

die Beiden wurden gut verstanden.


 

Free Counter

Social Bookmarks - Bitte bookmarken Sie meine Seite bei: